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Zur Insolvenzwelle im Gesundheitssektor - Dr. Eckert im Interview

Im Zuge des aktuellen Geschehens im deutschen Gesundheitssektors wird vermehrt die Frage aufgeworfen, ob die Insolvenzwelle das Risiko einer medizinischen Unterversorgung birgt. Unser Gründungspartner Dr. Rainer Eckert hat sich sowohl zu den Hintergründen und Ursachen als auch zu den zu erwartenden Folgen im Interview mit t-online.de geäußert.

Die als Welle wahrgenommene Anzahl der Krankenhausinsolvenzen müsse zunächst als "Nachholeffekt der Pandemie" eingeordnet werden: Während der Pandemie wurden viele Krankenhäuser verstärkt subventioniert und konnten entsprechende Rücklagen aufbauen. Diese Rücklagen fehlten inzwischen, sodass den aktuellen Herausforderungen, insbesondere der Inflation und allgemeinen Preissteigerungen, nicht mehr begegnet werden könne. Erschwerend käme die unzureichende Stärkung der Infrastruktur hinzu; ein bereits vor der Pandemie vorhandener Notstand.

Ein Risiko medizinischer Unterversorgung sieht Eckert jedoch nicht. Diejenigen Krankenhäuser, die zur Versorgung der Bevölkerung notwendig sind, blieben seiner Einschätzung nach auch erhalten. Mit Blick auf die zukünftige Ausrichtung deutscher Krankenhäuser sieht Eckert zudem Potenzial in einem Spezialisierungskonzept, nach welchem die jeweils angebotenen Behandlungsleistungen konzentriert und beschränkt werden - so könnten nicht bloß nachhaltig Ressourcen gespart, sondern auch Kompetenzen ausgebaut werden.

Zu dem Artikel geht es hier: Krankenhäuser insolvent: Droht eine Unterversorgung in Deutschland? (t-online.de)